Der Hinduismus kennt viele verschiedene
Götter. Jedoch versteht man die einzelnen Götter nur als viele
verschiedene Aspekte des Ganzen, Allumfassenden, dem umfassenden All-Einen
- dem Brahman.
Jeder Hindu hat einen Lieblingsgott, der als Hauptgott verehrt wird. Dieser kann im Laufe eines Lebens auch gewechselt werden. Bei einem bestimmten Problem wird normalerweise der Gott um Hilfe gebeten, der für den jeweiligen Problembereich "zuständig" ist. Einige der wichtigsten hinduistischen Gottheiten sind:
Weltenschöpfer
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Welterhalter
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Zerstörer
und Erneuerer - Gott des Wandels
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Inkarnation
Vishnu's - Hirtengott
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Überwinder
aller Hindernisse - Gott der Weisheit
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Die drei Götter Brahma, Vishnu und Shiva bilden die Trimurti. Diese Dreigestalt personifiziert das ständig wiederkehrende Weltgeschehen von Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung. Dargestellt wird die Dreiheit als Körper mit 3 Köpfen und 6 Armen, wobei jeder Kopf eine andere Kopfbedeckung hat. "Die 3 existieren in Einem, und das Eine ist in den dreien."
Die beiden Götter Vishnu und Shiva bilden die Hari-Hara - die Verkörperung von Raum und Zeit.
Interessant ist auch die Funktion der
Göttin: Das männliche ist das Prinzip (aktiv), das weibliche
die Energie (passiv). Ein Gott kann nur wirken und handeln durch die Kraft
und Energie, die er von seiner Shakti bekommt. Dies trifft vor allem
für Shiva (Personifikation der schöpferischen, weiblichen
Ur-Energie) zu.
Ziel eines gläubigen Hindus ist es, aus dem ewigen Kreislauf von Reinkarnationen (Samsara) auszubrechen. Ist einem Menschen die Erlösung (Moksa) gelungen, kehrt die Seele (Atman) zum Brahman zurück, von dem sie einst getrennt worden ist. Auf den Weg zur Erlösung führen verschiedene Heilswege - Margas:
Durch formale Rituale wird versucht Kontakt zur Gottheit aufzunehmen. Zu den Ritualen zählen Initationsriten sowie Opferzeremonien, bei denen versucht wird, die Gottheit günstig zu stimmen. |
Die Bhakti-Anhänger lehnen das Kastenwesen, Rituale und Regeln ab - auch Frauen dürfen Bhakti ausüben. Der Gläubige gibt sich der Gottheit völlig hin und hofft auf deren Gnade, um schließlich mit ihr zu verschmelzen - unio mystica. Bei den Bhakti-Anhängern dominiert eine antropomorphe Gottesvorstellung (menschliche Gestalt). Bhakti ist der am häufigsten gegangene Heilsweg, da er keine so große Selbstdisziplin erfordert wie das Asketentum. |
Nur durch den Rückzug aus der Gesellschaft ist es möglich Erleuchtung bereits zu Lebzeiten zu erlangen. Die Asketen entfliehen dem alltäglichen Leben um durch bestimmte Techniken (z. B. Yoga) ihren Geist von den Anhaftungen loszulösen. Der Spiritualismus ist nicht an Gottesvorstellungen gebunden, d. h. er kann auch atheistisch sein. |
Der Held
opfert sich selbst für das Wohl anderer.
Es gibt auch militärische Asketen-Gruppierungen: Im 16. Jhd. kämpften die Naga ("die Nackten") gegen die britischen Besatzer. Sie waren nur mit Speer, Schild und militärischen Orden "bekleidet". |
Wichtige heilige Schriften des Hinduismus:
Veden
"Wissen"
Rigveda Samaveda Yajurveda Atharvaveda Brahmanas Aranyakas Upanishaden |
Sutras "Leitfäden" |
Puranas "Alte Geschichten" |
Epen
Mahabharata Ramayana |
![]() Ich merke, daß ich Soma getrunken habe. Wie die wilden Winde, So haben mich die getrunkenen Somasäfte emporgehoben. Ich merke, daß ich Soma getrunken habe. Der Trank hat mich fortgerissen, wie ein stürmischer Wind, Das Denken hat sich mir dargeboten wie eine Kuh ihrem kleinen Liebling Die eine Hälfte meines Ichs läßt die beiden Welten hinter sich, Ich habe an Größe diesen Himmel und diese Erde übertroffen. Ich merke, daß ich Soma getrunken habe. |